Jahrestagung AK Dokumentation und Sammlung 2026

9. Februar 2026

10:30 – 16:00 Uhr

Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg

Sammlungsarbeit sichtbar machen: Schaudepot und Sammlung-Online im Fokus

Wie können Sammlungsarbeit und deren Ergebnisse für ein breites Publikum sichtbarer gemacht werden? Welche Möglichkeiten bieten Schaudepots und digitale Sammlungspräsentationen?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der nächsten Tagung des Arbeitskreises Sammlung & Dokumentation des Museumsverbandes NRW. Neben Fachvorträgen zu spannenden Projekten und Strategien bietet eine
Führung durch das Depot des Kultur- und Stadthistorischen Museums Duisburg Einblicke in die Praxis.

Die Teilnahme ist kostenfrei!

Programm

10:00 | Ankommen und Kaffee

10:30 Uhr | Begrüßung

10:45 Uhr | Fokus Schaudepot
Beispiele aus dem Museum Zeitreise Strom. Das Deutsche Elektrizitätsmuseum und dem Ruhrmuseum auf Zollverein.

11:45 Uhr | Kaffeepause

12:15 Uhr | Fokus Vernetzung
Sammlungsobjekte in der Deutschen Digitalen Bibliothek

12:45 Uhr | Mittagspause (Selbstzahler)

14:15 Uhr | Fokus Sammlung-Online
Das Portal Alltagskulturen und museum-digital 

15:00 Uhr | Führungen durch Ausstellung und Depot, in Kleingruppen

16:00 Uhr | Ende der Tagung

Informationen zu den Vorträgen

Dr. Susanne Sommer, Museumsleitung Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg

Thomas Schmäschke, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Museumsverband Nordrhein-Westfalen

Stefanie Pilz, Leitung Museumsentwicklung, Zeitreise Strom.
Das Deutsche Elektrizitätsmuseum

Der Vortrag eröffnet die Gegenüberstellung von „kleinen und großen Häusern“ eröffnen und geht daher auch auf Gründe und Ressourcen zur Einrichtung des Schaudepots ein.
Stefanie Pilz stellt das Depot und sein Konzept vor und zeigt, dass sich auch mit begrenzten Mitteln und Räumlichkeiten eine vollwertige Ausstellungseinheit errichten lässt. Das Schaudepot ist bei den Besuchenden sehr beliebt – woraus sich auch Herausforderungen ergeben, die im Vortrag diskutiert werden.

©Christoph Sebastian

Dr. Frank Kerner

In einem kurzen Überblick wird in diesem Vortag die Vorgeschichte zur Errichtung und Einrichtung des Schaudepots mit den Aspekten Museumsentwicklung, Trägerschaft, Konzepterarbeitung in einem kurzen Überblick dargestellt. Ebenso wichtig waren bei diesem Projekt – dem Umbau einer ehemaligen Salzfabrik für die Zwecke eines Museumsdepots – die baulichen Dimensionen, die erforderlichen umfangreichen Vorbereitungsarbeiten, die Realisierung des Umzugs und die Objektbestückung.

 

© Staatliche Museen zu Berlin / Juliane Eirich

Chiara Marchini, Fachstelle Museum, Deutsche Digitale Bibliothek

Das von Bund und Ländern finanzierte Portal Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) ermöglicht es Museen und Einrichtungen aller Kulturerbesparten, ihre digitalisierten Objekte darin kostenlos zu präsentieren und auffindbar zu machen. Verfügt ein Museum über eine Online-Sammlung, wird in der DDB darauf verlinkt; eine eigene Online-Präsentation ist jedoch nicht erforderlich. Neben der reinen Objektpräsentation besteht der Mehrwert der DDB darin, dass die Objekte mit jenen anderen Einrichtungen und Kulturerbesparten verknüpft werden. In ihrem Vortrag wird Chiara Marchini von der Fachstelle Museum der DDB das Portal präsentieren und aufzeigen, wie die Teilnahme funktioniert.

 

Michelle Turlach, Wissenschaftliche Referentin für Sammlung

Über 90 Prozent der musealen Objekte liegen in vielen Museen verborgen im Depot. Diese Bestände sichtbar zu machen und einem breiten Publikum niedrigschwellig zugänglich zu eröffnen, war 2013 die zentrale Motivation für die Entwicklung des Portals Alltagskulturen im Rheinland. Heute stehen über 12.000 Datensätze aus drei LVR-Instituionen online bereit. Sie tragen dazu bei, durch die digitale Erschließung neue Formen der Sichtbarkeit und Zugänglichkeit zu schaffen. Doch welchen Mehrwert bietet eine solche digitale Präsenz den Museen konkret?
Wer nutzt das Portal – und mit welchen Interessen?
Ein Praxisbericht aus dem LVR-Freilichtmuseum Kommern. 

©Frank Springer, für LWL-Museumsamt für Westfalen

Manfred Hartmann, Dipl.-Bibliothekar und Dokumentar, Fachberater für Dokumentation und Bibliothek, LWL-Museumsamt für Westfalen

Wie können Museen ihre Sammlungsobjekte zeitgemäß dokumentieren, präsentieren und miteinander vernetzen? Welche digitalen Werkzeuge unterstützen sie dabei – unabhängig von Größe, Trägerschaft und technischer Expertise? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des Kurzvortrages zu museum-digital, eine Initiative, die seit vielen Jahren die digitale Museumslandschaft in Deutschland und darüber hinaus prägt.

Die Regionaladministration von museum-digital: westfalen und museum-digital: owl liegt beim LWL-Museumsamt für Westfalen. In Westfalen-Lippe arbeiten über 100 Museen in unterschiedlicher Intensität mit museum-digital.

Der Vortrag gibt einen kurzen Einblick in die Möglichkeiten, Zielsetzungen und Strukturen von museum-digital. Ursprünglich als Plattform zur digitalen Erfassung und Online-Publikation von Museumsobjekten entwickelt, hat sich museum-digital längst zu weit mehr als einem klassischen Objektportal gewandelt. Heute bietet es eine ganze Palette an digitalen Werkzeugen, die Museen in ihren täglichen Arbeitsprozessen unterstützen: von der Erstellung und Präsentation digitaler Ausstellungen bis hin zu Basistools für das Sammlungsmanagement. Damit wird Museen ermöglicht, ihre Objektbestände direkt auf den eigenen Webseiten einzubinden und flexibel für verschiedenste Anwendungen aufzubereiten.

Ein zentraler Gedanke hinter museum-digital ist Offenheit – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Die Plattform steht allen Museen gleichermaßen zur Verfügung, unabhängig von ihrer institutionellen oder organisatorischen Einbindung. Ebenso offen zugänglich sind die veröffentlichten Daten. Das Projekt verfolgt das Ziel der offenen Nutzung von Daten, gemäß den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) (auffindbar, zugänglich, interoperabel, wiederverwendbar).

Der nicht profitorientierte Trägerverein museum-digital Deutschland e. V. ist Garant für die Zukunftsfähigkeit der Plattform.

Der Tagungsort:

Museum der Stadt Lünen Johannes-Corputius-Platz 1 Altstadt 47051 Duisburg Deutschland