IMPULS NRW 2025

IMPULS NRW 2025


IMPULS NRW 2025

Netzwerke für den Ernstfall:
Notfallverbünde im Museum

7. und 8. April, 10:00 bis 13:00 Uhr
online via alfaview

Bei unserer Frühjahrstagung IMPULS NRW 2025 widmen wir uns am 7. und 8. April im Rahmen des Themas Netzwerke für den Ernstfall: Notfallverbünde im Museum der Frage, wie Museen in Notfällen gemeinsam schnell und effektiv handeln können. Expert:innen aus Museen, der Notfallvorsorge und Verbänden diskutieren, wie Notfallverbünde gebildet und erfolgreich genutzt werden können, um auf Krisensituationen zu reagieren.

Notfallverbünde sind Netzwerke für den Ernstfall. Spätestens nach der Flutkatastrophe 2021 wissen wir, dass Katastrophen unvorhergesehen kommen und verheerend sein können – und, dass gegenseitige Unterstützung in akuten Situationen unverzichtbar ist. Welche Notfälle können in Museen überhaupt auftreten? Und wie können wir unsere Zusammenarbeit so gestalten, dass bei plötzlichen Notlagen die notwendige Unterstützung vorhanden ist? An zwei Vormittagen wollen wir diese Fragen beantworten, uns austauschen und erste Anknüpfungspunkte für eine mögliche Zusammenarbeit finden.

Zielgruppe der Tagung: Einsteiger:innen in das Thema, Mitarbeitende aus Museen ohne oder mit angestrebtem Notfallmanagement und Menschen, die Interesse daran haben einen Notfallverbund zu gründen oder einem beizutreten und auf der Suche nach einem Netzwerk oder Partnerschaften sind.

Interaktives: Das Tagungsthema bietet sich vor allem im Onlineformat an, um eine breite Wissensgrundlage zu schaffen. Um den frontalen Input etwas aufzulockern wird während der Tagung ein Infoboard erstellt, welches sowohl mit den Inhalten aus den Vorträgen als auch mit den Fragen der Teilnehmenden befüllt wird, nach der Tagung zur Verfügung steht und weitere Bedarfe zum Themenkomplex Notfallmanagement erhebt.

Die Zugangsdaten des Videokonferenz-Tools alfaview erhalten Sie mit der Anmeldebestätigung.


Programm 7. April

9:45 Uhr||||Ankommen im digitalen Raum
10:00 UhrBegrüßung
Gundula Dicke, Vorsitzende des Museumsverbands Nordrhein-Westfalen
10:10 Uhr1. Input mit Q&A: Einstieg in die Grundlagen der Notfallvorsorge
Almut Siegel und Alke Dohrmann, Projektleiterinnen SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut
10:50 Uhr2. Input mit Q&A: Praxisbericht: Der Detmolder Notfallverbund – Ein Zusammenschluss von Archiven, Bibliotheken und Museen.
Dr. Elke Treude, Notfallverbund Detmold, Bodendenkmalpflegerin und stellv. Museumsleitung, Lippisches Landesmuseum Detmold
11:25 UhrPause
11:45 Uhr3. Input mit Q&A: Das Einsatzhandbuch Kulturgut des Verbandes der Restauratoren: Entwicklung und Umsetzung.
Nadine Thiel, Sachgebietsleitung Bestandserhaltung im Historischen Archiv der Stadt Köln
12:30 UhrInteraktive Session mit Blick auf das Infoboard
12:45 bis
13:00 Uhr
Abschluss und Ausblick auf Tag 2
9:45 Uhr||||Ankommen im digitalen Raum
10:00 UhrBegrüßung
Dr. Bärbel Auffermann, Beisitzerin im Vorstand des Museumsverbands Nordrhein-Westfalen
10:05 Uhr4. Input mit Q&A: Alles muss raus! Wassereinbruch in Ausstellungsräumen und Depot
Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, Museumsdirektorin Clemens Sels Museum Neuss
10:45 Uhr5. Input mit Q&A: Ein Notfallverbund für Museen — Gründung und Hürden aus Berliner Sicht
Dr. Peter Giere, Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
11:25 UhrPause
11:45 Uhr6. Input mit Q&A: Wer weiß denn sowas? Notfallschäden an Kulturgut in Deutschland – der BlueShield Schadenmonitor
Dr. Klaus Weschenfelder, Initiator des BlueShield Schadensmonitor und Vorstandsmitglied von BlueShield Deutschland
12:25 UhrInteraktive Session mit Blick auf das Infoboard
12:45 bis
13:00 Uhr
Abschluss
Almut Siegel und Alke Dohrmann;
Foto: Karin Ries, © BBK

1. Input mit Q&A: Einstieg in die Grundlagen der Notfallvorsorge
Almut Siegel und Alke Dohrmann, Projektleiterinnen SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut
Um eine funktionierende Notfallvorsorge aufzubauen, ist es notwendig, die Situation der eigenen Einrichtung genau zu kennen und zu wissen, welchen Risiken sie ausgesetzt ist. Wie lassen sich präventive und reaktive Maßnahmen organisieren und mit welchen Partnern kann man dafür zusammenarbeiten? Der Vortrag gibt Hinweise und zeigt Methoden, wie diese Aufgabe angegangen und bewältigt werden kann.

Studium der Architektur an der Hochschule der Künste (HdK) Berlin, Auslandsstudium in Paris, Diplom 2000;
2001–2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Bauingenieurwesen der Fachhochschule Potsdam,
2004–2006 wissenschaftliches Volontariat in der Denkmalpflege bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG);
2006–2022 Bereichsarchitektin in der Abteilung Baudenkmalpflege der SPSG;
seit 2006 SiLK-Projekt;
seit 08/2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin (Risikomanagement) im Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz.

Studium der Ethnologie, Politologie und Kulturgeographie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Magister 1997;
Promotion 2003 an der Georg-August-Universität Göttingen;
1997–1999 wissenschaftliches Volontariat am Niedersächsischen Landesmuseum Hannover/Völkerkunde;
seit 2004 freiberufliche Tätigkeit als Ethnologin, wissenschaftliche Autorin und Lektorin;
2008–2009 Ethnologin an den Lübecker Museen/Völkerkundesammlung;
seit 2006 SiLK-Projekt;
seit 08/2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin (Risikomanagement) im Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz.


2. Input mit Q&A: Praxisbericht: Der Detmolder Notfallverbund – Ein Zusammenschluss von Archiven, Bibliotheken und Museen.
Dr. Elke Treude, Notfallverbund Detmold, Bodendenkmalpflegerin und stellv. Museumsleitung, Lippisches Landesmuseum Detmold
Einblicke in Strukturen, Hierarchie, Kommunikationswege, Notfallcontainer und Notfallübungen des 2015 gegründeten Notfallverbundes in dem sich Kultureinrichtungen innerhalb der Stadt Detmold aus verschiedenen Sparten – Bibliothek, Archiv, Museum – zusammengeschlossen haben, um sich im Ernstfall gegenseitig Hilfe zu leisten. Dabei arbeitet der Verbund eng mit der Feuerwehr Detmold und dem Bevölkerungsschutz des Kreises Lippe zusammen. Regelmäßige Fortbildungen, Arbeitstreffen und Übungen gehören zur präventiven Arbeit des Verbundes.

Foto Dr. Elke Treude, © privat

Nadine Thiel

3. Input mit Q&A: Das Einsatzhandbuch Kulturgut des Verbandes der Restauratoren: Entwicklung und Umsetzung.
Nadine Thiel
, Sachgebietsleitung Bestandserhaltung im Historischen Archiv der Stadt Köln
Kulturgüter wie Gemälde, Fotografien, Keramiken, Textilien oder Kunststoffe sind äußerst empfindlich und können durch Brände, Überschwemmungen oder andere Einflüsse schwer beschädigt werden. Um in solchen Notfällen schnell und effektiv reagieren zu können, liefert das „Einsatzhandbuch Kulturgut“ konkrete Anweisungen für die Bergung und Erstversorgung. Unabhängig von der Art des Schadensereignisses erläutern die Autor:innen rechtliche Rahmenbedingungen und führen Schritt für Schritt durch den Einsatzablauf sowie die Rettung von Objekten der verschiedensten Materialien – ein unverzichtbares Nachschlagewerk für Archive, Museen, Schlösser- und Kirchenverwaltungen, Eigentümer:innen, Restaurator:innen und Rettungskräfte.

Studium der Restaurierung und Konservierung von Kulturgut an der Technischen Hochschule Köln. Abschluss 2007.
Sachgebietsleitung Bestandserhaltung Historisches Archiv mit Rheinischem Bildarchiv Köln
Arbeitsschwerpunkte: Multiprozessmanagement in der Bestandserhaltung, Notfallvorsorge und Schadensmanagement für Kulturgut.
Mitgliedschaften und Ehrenamt: Verband der Restauratoren e. V. (Präsidium und Leitung Arbeitsausschuss Kulturgutschutz), Notfallverbund Kölner Archive und Bibliotheken (2. Vorsitzende), Blue Shield Deutschland (Vorstand), Arbeitskreis für Bestandserhaltung e. V., Deutsche Gesellschaft für Photographie e. V., Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes e. V. (Leitung der ad-hoc-Arbeitsgruppe Kulturgutschutz gemeinsam mit Marika Rosenberg), Technisches Hilfswerk Ortsverband Köln-Ost, Freiwillige Feuerwehr Köln Brück.


4. Input mit Q&A: Alles muss raus! Wassereinbruch in Ausstellungsräumen und Depot
Dr. Uta Husmeier-Schirlitz
, Museumsdirektorin Clemens Sels Museum Neuss
Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg bestand im Mai 2022 aufgrund der durch Starkregen verursachten Wassereinbrüche in das Museum die unmittelbare Gefahr eines unwiederbringlichen Verlusts großer Teile der Sammlung des Clemens Sels Museums Neuss. Allein aufgrund des schnellen und professionellen Eingreifens des Museumsteams, der Neusser Feuerwehr, Restaurator*innen und der Stadtverwaltung Neuss konnte ein Großschaden an den Sammlungsbeständen abgewendet werden. Der Vortrag gibt Einblicke wie das gelingen konnte.

Foto Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, © Anne Orthen

Foto Dr. Peter Giere, © Museum
für Naturkunde Berlin

5. Input mit Q&A: Ein Notfallverbund für Museen — Gründung und Hürden aus Berliner Sicht
Dr. Peter Giere
, Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
Die Gründung eines Notfallverbundes benötigt neben interessierten Einzelpersonen und Institutionen eine zugrundeliegende Vereinbarung zu Zielen und Inhalten; hilfreich ist zudem eine Anbindung an bestehende Strukturen, die die Formierung und praktische Arbeit erleichtert. Aus der Perspektive der „Fachgruppe Notfallverbund Kulturgut im Berliner Museumsverband“ wird die Planung, Entstehung und Arbeit eines Notfallverbundes beleuchtet.

Neben seinen Aufgaben als wissenschaftlicher Leiter der Embryologischen Sammlung am Museum für Naturkunde Berlin ist Peter Giere in verschiedenen Funktionen im Bereich des Sammlungserhalts aktiv. Als Co-Sprecher des Leibniz Forschungsnetzwerkes Konservierung / Restaurierung und der Fachgruppe Notfallverbundes Kulturgut im Berliner Museumsverband ist er in vielfältiger Weise mit der präventiven Konservierung von Kulturgut befasst, mit einem Schwerpunkt auf der Notfallplanung. Nach einem Studium der Biologie sowie Biologie/Englisch für das Lehramt ging Peter Giere für eine Dissertation zur Schädelanatomie von Säugetieren an das Museum für Naturkunde in Berlin. Dort kam er mit den enormen Sammlungen dieser und anderer Institutionen in Kontakt, was sein Interesse für den Sammlungserhalt und Kulturgutschutz weckte.


6. Input mit Q&A: Wer weiß denn sowas? Notfallschäden an Kulturgut in Deutschland – der BlueShield Schadenmonitor
Dr. Klaus Weschenfelder, Initiator des BlueShield Schadensmonitor und Vorstandsmitglied von BlueShield Deutschland
Jenseits der allgemein bekannten katastrophalen Großereignisse ereignen sich in Deutschland alljährlich Dutzende von Notfallschäden in Kulturgut bewahrenden Einrichtungen und an Denkmälern. Wir brauchen ein zentrale Dokumentation, um das ganze Ausmaß aufzeigen zu können, die Vulnerabilität von Kulturgut sichtbar zu machen und die Notwendigkeit von Prävention zu verdeutlichen. Diesem Vorhaben hat sich BlueShield mit dem Schadensmonitor angenommen.

Geb. 1952, Kunsthistoriker, 2002-2018 Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg,
2009-2013 Präsident von ICOM Deutschland,
seit 2020 Vorstandsmitglied von Blue Shield Deutschland und von Blue Shield International.

Foto Dr. Klaus Weschenfelder,
© privat


Melden Sie sich für unseren Newsletter an!

Bleiben Sie rund um den Museumsverband Nordrhein-Westfalen und
die vielfältige Museumslandschaft des Landes auf dem Laufenden!


Hausadresse:

Museumsverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Park der Partnerstädte 2
44137 Dortmund

Besuchsadresse:

Museumsverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Emil-Moog-Platz 7
44137 Dortmund